Nach 45 Jahren erhält der Galerieholländer in Backemoor seine Flügel zurück. Das Äußere Erscheinungsbild ist somit
wieder komplett. Seit Juli 1975 war die Mühle ohne Galerie, Achtkannt, Kappe, Flügel und Steert.
Zuerst montierte die niederländische Mühlenbaufirma jedoch den neuen Steert. Eine lange Balkenkonstruktion aus Metall
mit der sich die Mühle in den Wind drehen lässt. Theoretisch, denn für diese Funktion ist auch eine Vorrichtung in der Mühlenkappe
installiert mit der sich diese Arbeit auch mit einem Stellmotor erledigen ließe. Ganz im Sinne vom verstorbenen Mühlenbesitzer
Müller, welcher sich einst eine Konstruktion wünschte, mit der sich die Mühlenkappe per Tablet-PC in den Wind stellen ließe.
In wie fern sich das Projekt realisieren lässt ist jedoch noch ungewiss.
Auch die neuen Flügel sind eine Spezialanfertigung und deutschlandweit einzigartig. Geplant von Annäus Müller und dem Mühlenbauer
aus den Niederlanden. "Sie sind effizienter als Flügelsysteme mit Jalousieklappen und trotzen besser dem Sturm", so Jos Geverink vom
Mühlenbau-Team. Annäus Müller hatte sich im fortgeschrittenem Alter beim Windmühlen-Hersteller Enercon informiert und hat
daraufhin die Idee eine Mühle zur Stromproduktion vorangetrieben. Da es sich um eine Spezialanfertigung handelt, welche mit Mehrkosten
verbunden war und nicht mehr im ursprünglichen Mühlenbauvertrag verankert war, wurde kurzerhand durch einige Spenden die Differenz der Kosten
übernommen und somit Müllers Wunsch möglich gemacht.
Der Äußere Aufbau ist nun abgeschloßen und auch die Holzfußböden und Treppen im Inneren des Achtkannt sind fertiggestellt.
Nun geht das Mühlen-Ensemble in den Besitz der Gemeinde Rhauderfehn über. Die Schlüßelübergabe erfolgte aufgrund der geltenden
Corona Regeln unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
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